Zum Erschließen und Sanieren wurden von den Akteuren und den Verbänden mehrere Dokumente erstellt. Je nach ursprünglicher Zielrichtung des Dokuments liegt der Schwerpunkt auf Neutouren / Erstbegehungen oder Sanierungen. Nachstehend sind die Kernaussagen der drei Dokumente geordnet aufgelistet.
Erschließen
Thema | Beschreibung | Dokument |
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Umlenkhaken | Jeder Erschließer sollte Umlenkhaken anbringen um ein Aussteigen in sensible Felskopfvegetationszonen zu vermeiden. Nach Möglichkeit sollten Umlenker gedoppelt werden. | Neutourenappell IG |
Einbindung der Kletterverbände | Vor Erschließung einer Neutour sollte ein Vertreter der Kletterverbände (am besten telefonisch) über das Vorhaben informiert werden. Im Frankenjura: Einer der Vorstände der IG Klettern (siehe Kontakt) oder Guido Köstermeyer (DAV). Der Erschließer wird informiert, ob sein Projekt in einem kritischen Bereich liegt oder nicht. (Gegebenenfalls kann auch der Kontakt zu den zuständigen Behörden vermittelt werden). | Neutourenappell IG |
Vegetationsputzen | Das Putzen von zusammenhängenden Vegetationszonen zur Errichtung einer Neutour soll unterbleiben. In einem solchen Fall sollte von der Neutour abgesehen werden. | Neutourenappell IG |
Felsen geringer Höhe | Die Erschließung von Felsen geringer Höhe soll unterbleiben. | Neutourenappell IG |
Hakenmaterial | Zur Sanierung und Einrichtung von Neutouren sollte nur Material verwendet werden, das den gängigen Normen entspricht. Die Sanierung muss fachgerecht ausgeführt werden. | Gemeinsames Sanierungsstatement der IG Klettern Frankenjura und des DAV der Sektion Erlangen |
Kletterkonzepte, lokale Regeln | Bei Erstbegehungen müssen die lokalen Gegebenheiten, Aspekte des Natur- und Umweltschutzes und gegebenenfalls gesetzliche Vorgaben beachtet werden. | Handlungsleitlinieren für Erstbegehungen DAV und ÖAV |
Freie Linienwahl | Bei Erstbegehungen müssen die lokalen Gegebenheiten, Aspekte des Natur- und Umweltschutzes und gegebenenfalls gesetzliche Vorgaben beachtet werden. | Handlungsleitlinieren für Erstbegehungen DAV und ÖAV |
Manipulation | Der Erstbegeher verzichtet darauf, den Fels durch das Schlagen und Anbringen von Haltepunkten zu verändern. | Handlungsleitlinieren für Erstbegehungen DAV und ÖAV |
Selbständige Charkater anderer Linien | Der selbstständige Charakter von benachbarten Kletterführen sollte möglichst wenig beeinträchtigt werden. Insbesondere Abenteuerrouten dürfen durch „Kreuzen“, Abseilpisten o.ä. nicht entschärft werden. | Handlungsleitlinieren für Erstbegehungen DAV und ÖAV |
Anfängerfelsen | Der DAV sieht für Kurs- und Ausbildungszwecke und zum Einstieg ins Felsklettern das Einrichten von geeigneten Routen als sinnvoll an. Klassiker dürfen dahingehend jedoch nicht umgebaut werden. | Handlungsleitlinieren für Erstbegehungen DAV und ÖAV |
Hakendichte | Jeder Erstbegeher darf die Hakendichte in seinen Routen nach seinen Bedürfnissen bestimmen. Dabei ist auf eine optimale Einhängepositionen zu achten und der Neutourenappell von IG-Klettern und DAV zu beachten. In diesem Rahmen kann der Erstbegeher seinen Erschließungsstil und den Absicherungsstandard seiner Führe frei wählen. | Gemeinsames Sanierungsstatement der IG Klettern Frankenjura und des DAV der Sektion Erlangen Handlungsleitlinieren für Erstbegehungen DAV und ÖAV |
Sanieren
Thema | Beschreibung | Dokument |
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Tradition erhalten | Durch das Einrichten einer Kletterroute erwirbt der Erstbegeher ein gewisses Recht an seiner Kreation. Gegen den Willen des Erstbegehers soll der Charakter einer Kletterroute nicht verändert werden. Setzen von zusätzlichen Haken und Entfernen von vorhandenen Haken darf nur nach Rücksprache mit dem Erstbegeher bzw. den Kletterverbänden erfolgen. Bei der Sanierung ist grundsätzlich darauf zu achten, dass der Routencharakter und die Linie der Erstbegehung erhalten bleibt. | Gemeinsames Sanierungsstatement der IG Klettern Frankenjura und des DAV der Sektion Erlangen Handlungsleitlinien für Sanierungen |
Hakendichte, zusätzliche Haken | Jeder Erstbegeher darf die Hakendichte in seinen Routen nach seinen Bedürfnissen bestimmen. Dabei ist auf eine optimale Einhängepositionen zu achten und der Neutourenappell von IG-Klettern und DAV zu beachten. Durch das Einrichten einer Kletterroute erwirbt der Erstbegeher ein gewisses Recht an seiner Kreation. Gegen den Willen des Erstbegehers soll der Charakter einer Kletterroute nicht verändert werden. Setzen von zusätzlichen Haken und Entfernen von vorhandenen Haken darf nur nach Rücksprache mit dem Erstbegeher bzw. den Kletterverbänden erfolgen. | Gemeinsames Sanierungsstatement der IG Klettern Frankenjura und des DAV der Sektion Erlangen Handlungsleitlinien für Sanierungen |
„Verbohrte Haken“ | Nach Rücksprache mit dem Erstbegeher können „verbohrte“ Haken umgesetzt werden. Gleiches gilt für das Anbringen zusätzlicher Haken an Kletterstellen oder in Routen, deren Charakter sich im Laufe der Zeit z. B. durch Griffausbruch entscheidend verändert hat. Kann die Meinung des Erstbegehers nicht eingeholt werden, sollen Vertreter der örtlichen Kletterverbände eine Entscheidung treffen. Bei dieser Entscheidung sollen die natürlichen Gegebenheiten, die klettersportliche Bedeutung und der Gesamtcharakter der Route berücksichtigt werden. | Gemeinsames Sanierungsstatement der IG Klettern Frankenjura und des DAV der Sektion Erlangen Handlungsleitlinien für Sanierungen |
Mobile Sicherungsmittel | Kann die Meinung des Erstbegehers nicht eingeholt werden, sollen Vertreter der örtlichen Kletterverbände eine Entscheidung treffen. Bei dieser Entscheidung sollen die natürlichen Gegebenheiten, die klettersportliche Bedeutung und der Gesamtcharakter der Route berücksichtigt werden. | Gemeinsames Sanierungsstatement der IG Klettern Frankenjura und des DAV der Sektion Erlangen |
Schwierigkeit einer Route | Die Schwierigkeit einer Kletterroute darf sich durch die Sanierung nicht verändern, d. h. technisch erstbegangene Routen sollen weiterhin technisch begehbar bleiben. | Gemeinsames Sanierungsstatement der IG Klettern Frankenjura und des DAV der Sektion Erlangen Handlungsleitlinien für Sanierungen |
Entfernen von Haken | Das Entfernen von Haken darf nur in Rücksprache mit dem Erstbegeher der nachsanierten Tour oder den Kletterverbänden erfolgen | Gemeinsames Sanierungsstatement der IG Klettern Frankenjura und des DAV der Sektion Erlangen |
Hakenmaterial | Bei allen Sanierungen darf ausschließlich Material verwendet werden, das die gültigen Euro-und UIAA-Normen erfüllt. Die Sanierung ist fachgerecht durchzuführen (siehe DAV-Bohrhakenbroschüre 2022). | Handlungsleitlinien für Sanierungen |