Klettern ist in all seinen Formen schön. Aber am schönsten ist immer noch Klettern am Fels. Hier gibt uns die Natur die Bewegungen vor. Wir sind tief im Wald, in den Bergen oder an einem Flußlauf. Wir können mit Freunden die Schönheiten der Natur genießen.
Der Frankenjura ist das größte Seilklettergebiet Deutschlands. Nur einen Katzensprung davon entfernt gibt es noch das Fichtelgebirge, den Steinwald und Bayrischen Wald. Wer es mit dem Lochkalk nicht so hat, für den sind eher diese Gebiete ein Kleinod mit schönstem Granit.
Geologie des Kletterns
Sportler gehen eine innige Beziehung mit ihrem Sportgerät ein: Mountainbiker basteln voller Leidenschaft an ihrem Fahrrad und Gleitschirmflieger können stundenlang über Windsysteme und Thermik philosophieren. Für Kletterer und Boulderer ist das zentrale Sportgerät, neben den Kletterschuhen und dem Klettergurt, vor allem der Fels.
Die Gesteine, an denen wir heute in der Fränkischen Schweiz klettern, wurden vor ungefähr 150 bis 160 Millionen Jahren gebildet und zählen zur Epoche des Jura. Geologisch gesehen ist der Jura vergleichsweise jung, denn rechnet man das Alter der Erde in ein Menschenleben um, dann wäre der Jura gerade frisch in den Kindergarten gekommen.
Die Wände und Türme der Fränkischen wurden damals von Riffen gebildet, die allerdings sehr verschieden waren von den Korallenriffen, wie wir sie heute kennen.
Das Gestein der Fränkischen wird landläufig als Kalkstein bezeichnet. Nur ein kleiner Teil ist jedoch „echter“ Kalkstein, ein Großteil des ursprünglich gebildeten Kalksteins wurde nach seiner Bildung in Dolomit umgewandelt, dem namensgebenden Gestein der Dolomiten. Bei der Umwandlung von Kalkstein in Dolomit verliert das Gestein einen Teil seines Volumens, wird dadurch brüchiger und poröser und bleibt daher nach Regen länger nass. Dolomit ist außerdem deutlich schlechter in Wasser löslich als Kalkstein. Dies macht ihn einerseits verwitterungsresistenter, führt aber auch dazu, dass sich Sinter sehr langsam bilden und Sinterklettereien in der Fränkischen quasi fehlen. Dafür gibt es um so mehr Löcher!
Geologie erleben könnt ihr mit der Liste von Bayerns schönsten Geotopen.