Klettersport ist Motorsport

10. April 2019

von Thomas Schweiger und Andreas Schneider

Eigentlich ist Klettern ein naturverbundener Sport, sofern er nicht ausschließlich in Kletterhallen betrieben wird.

Auch wenn es immer mehr, vorwiegend in Hallen kletternde und bouldernde Bewegungsbegeisterte gibt, zieht es den „echten Kletterer“ meist hinaus an natürliche Felsformationen. Ob kurz und knackig oder lange Felsfahrten ins Gebirge, irgendwie muss man von da, wo man wohnt, nach dort, wo man klettern will, letztendlich hinkommen.

Der fränkische Kletterer bevorzugt hierzu meist das Auto und sucht sich einen Fels mit möglichst kurzem Zustieg. Ab mehr als 100 Meter Zustieg hört man vereinzelt schon erstes Jammern wie „Wieso sind wir nicht am Weißenstein?“ oder „Hättest nicht einen Felsen mit kürzerem Zustieg raussuchen können?“.

In den Allgäuer Alpen beispielsweise, ist ein Zustieg von 20 Minuten eher eine Seltenheit. Die meisten Sport-Klettergebiete verlangen einem etwas mehr Mühe ab und belohnen einen dafür nach einer Stunde und mehr mit einer tollen Aussicht und oft auch einem weniger belebten Felsen.

Zudem soll sich für das Klettern Ausdauersport sehr positiv auswirken, da man nach der Anstrengung schneller regeneriert. Das hilft spätestens in einem persönlichen Projekt, in welchem nach einem ersten und zweiten Versuch auch mal schnell ein dritter, vierter und zehnter hinzukommt. Wieso also das Ausdauertraining nicht auch einmal mit dem eigentlichen Klettern kombinieren und mit dem Rad anreisen? Es muss ja nicht immer sein, aber vielleicht ab und an. Zumindest wenn man felsnah wohnt. Ebenfalls könnte man Fahrgemeinschaften bilden, auch wenn dadurch unter Umständen etwas Flexibilität verloren geht. Vielleicht „gewinnt“ man dadurch im Gegenzug ein paar schöne Geschichten oder gute Musik mit seinen Kletterpartnern. Wir könnten in diesen Dingen als gutes Beispiel vorangehen und das Klettern noch etwas naturverträglicher gestalten. Das Ganze funktioniert im Übrigen auch wunderbar bei Indooraktivitäten.

Eine kulinarische Königsdisziplin aus Klettern, Genuss und Fahrrad könnte man auch wie folgt gestalten – vorausgesetzt man kann auch mal eine Nacht in seinem Auto oder gar in einer kleinen Pension verbringen: Man packt sein Rad mit ein, sucht sich einen geeigneten Standort (brauereinah), radelt von dort zum Fels und abschließend zum Feierabendbier. In der Fränkischen muss man zum Glück auch gar nicht so weit radeln. Da schafft man schnell auch zwei Brauereien. Macht man das Ganze auch noch gleich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wie zum Beispiel dem Zug, kommt man vielleicht sogar auch über Bezirksgrenzen hinaus.

Wir wünschen ein erfolgreiches Kletterjahr!

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