Da staunte Manuel Welt nicht schlecht: auf der Hochebene bei Ebermannstadt war bis heute eine verhältnismäßig hohe Wand bei Wohlmuthshüll unbeachtet geblieben. Da der Fels wenig Vegetation aufwies und außerhalb von Schutzgebieten liegt, konnte die Erschließung behördlich genehmigt werden. Das Massiv wurde anschließend der Zone 2 zugeordnet.
Die recht deutliche Gliederung des Gesteins zeichnete klare Linien für die Erschließer Manuel Welt und Johannes Seitz. Sie konnten daher zehn Routen in den Schwierigkeitsgraden UIAA 4–8 einrichten, die meist offensichtlich entlang von Rissen und Kanten, aber größtenteils in Wandkletterei zu den Umlenkern führen. Die Kletterlänge beträgt in den langen Routen der Südostseite knapp 20 Meter, die etwas höher gelegene Südseite ist nur etwas mehr als halb so hoch. Solange kein Laub auf den Bäumen ist, bekommt die Südseite bis spät nachmittags noch Sonne ab.
Neuer Fels bietet immer auch neue Möglichkeiten, Verantwortung zu zeigen. Bisher handelt es sich um einen ruhigen und sauberen Wald. Lasst uns alle dafür sorgen, dass das so bleibt. Deswegen leistet bitte euren Beitrag und verhaltet euch entsprechend.
Seid rücksichtsvoll und hinterlasst möglichst keine Spuren!
Zustieg
Parken kann man am Wanderparkplatz bei der Filialkirche „St. Marien“ in Wohlmuthshüll. Bitte auf keinen Fall das Auto im Wohngebiet abstellen!
Zustieg in Worten:
- Vom Parkplatz an der Kirche in Richtung Ortsmitte gehen.
- Nach 100 m links in die Straße
Zur Wallerwarte
abbiegen. - Der Straße 200 m bergauf bis zum Ortsende folgen.
- Rechts in den Feldweg einbiegen und 300 m am Wald entlang.
- Ein Seilstück an einem Baum (siehe Bild) markiert den vorgesehenen Pfad zur Wand.
Topo
- Wohlfühlhill (UIAA 5): Gut gesicherte Genusskletterei in kompaktem Fels am linken Rand.
- Perseidendusche (UIAA 6): Wandkletterei in etwas keksigem Fels bei guter Sicherung.
- Kantenclown (UIAA 6): Prägnante Kante im oberen Teil. Unten ist Spreiztechnik gefragt.
- Stürmische Zeiten (UIAA 6): Über den stufigen Vorbau zur rechten Kante des markanten Schilds.
- Postkutschenstiege (UIAA 4): Klassisch angehauchte Querung, der einfachste Weg durch die Wand.
- Sturm im Kessel (UIAA 6): Durch Risskamin und an Körperriss vorbei zu den Stürmischen Zeiten.
- Ein Kessel buntes (UIAA 5): Nach dem Risskamin folgt rechts eine seichte Rinne.
- Dritter Bildungsweg (UIAA 8): Kleingriffige Platte im unteren Teil.
- Brazilian Butt Lift (UIAA 8-): Interessante Rissspur bis zum Band.
- Der Ballettist an den Toren der Dämmerung (UIAA 7+): Kaltstart, nach dem zweiten Haken spreizend zum Umlenker. Durchaus auch als 6/A0 lohnend!
Text: Christoph Rauch & Markus Benning; Fotos: Christoph Rauch; Topo: Markus Benning
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