Manchmal findet man etwas, ohne danach zu suchen.
So ging es mir mit dem Monte Kanzowne. Während einer Kletterpause in einem nahen Projekt schlenderte ich an dem gut eingebohrten Felsmassiv entlang, als mir der kleine Fels zwischen zwei Sektoren direkt am Wanderweg ins Auge sprang. Der kompakte, feste Fels und besonders der auffällige Pfeiler im rechten Teil: Hier schlummert Potenzial.
Normalerweise bin ich bei der IG Klettern für andere Dinge aktiv: Ich kümmere mich als Teil des Webteams darum, Inhalte für unsere Internetseite und Social-Media-Kanäle zu gestalten. Dieses Mal umfasste mein Engagement also etwas gänzlich anderes – nämlich die Bohrmaschine.
Zugegeben, genau das war damals vor 4 Jahren der Grund für meine erste Kontaktaufnahme mit der IG Klettern. Doch als Grafikdesignerin gab und gibt es andere Baustellen bei der IG Klettern in denen ich mich abseits des Klettersports effektiv einbringen konnte – und so verflog die Zeit.
Auch war es mir wichtig, keinen Schotterhaufen oder wenig eigenständige Linien einzubohren. „Wenn ich in Franken mal die Bohrmaschine schwinge, dann, weil ich der Community etwas geben möchte, das sie dazu einlädt, einen Ort auch mehrfach zu besuchen.“ Gar nicht so einfach in der schon sehr weit erschlossenen Fränkischen Schweiz. Umso schöner, diesen Punkt auf meiner Bucket List nun abhaken zu können. Der Monte Kanzowne ist nicht groß, aber bietet alles, was das Herz begehrt – von technisch bis kraftvoll, von Einsteigerin bis Fortgeschrittene.

Die Absicherung ist top und der Fels eignet sich super, um den nächsten Schwierigkeitsgrad ohne großen Druck zu probieren und zu projektieren. Durch die Nähe zu den anderen Sektoren der „Langer-Berg-Wände” (nur 200 Meter entfernt) lässt sich ein Besuch gut kombinieren, so dass auch ein Wiederkommen lohnt.
Topo – Für jeden etwas dabei
Der Fels ist in Zone 2 eingeteilt. Er liegt meistens im Schatten, aber hier und da wird der Wandfuß von der Sonne gestreichelt – perfekt für einen entspannten Nachmittag.
Der Bereich direkt am Felsen ist gut begehbar und vielerorts flach, aber direkt hinter dem zusteigenden Wanderweg geht es schnell steiler hinab. Wer mit Kindern kommt, sollte daher vorsichtig sein oder einen Babysitter mitbringen.
Die Routen von links nach rechts:
- Parallel gut 2017 (8-) – Erstbegehung 2024 Viola W.
- Bonjour le baguette (6+) – Erstbegehung 2024 Annegret K.
- Ballern statt Schallern (7-) – Erstbegehung 2024 Annegret K.
- Musculus Maximus (5) – Erstbegehung 2024 Annegret + Philipp K.
- Déformation professionnelle (8+) – Erstbegehung 2024 Viola W.
Zustieg
Vom Parkplatz am Langen Berg zwischen Münchs und Stierberg aus dem Fuchs-Wanderweg das Massiv entlang folgen. Am Jura-Elefanten vorbei weiter auf dem Wanderweg die Treppe hoch. Direkt am Ende der Treppe steht die Wand rechts neben dem Wanderweg.
Ein besonderer Dank geht an Sebastian und Christoph, die mich mit Tipps, Rat, Zeit und Material unterstützt haben.
Viel Spaß und guten Grip!
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