Erwin Weich ist das älteste Mitglied unserer IG Klettern und wir haben seinen 90. Geburtstag zum Anlass genommen, uns mit ihm zu unterhalten. Blondi, wie er auch genannt wird, ist trotz seines hohen Alters immer noch aktiver Kletterer.
Er beantwortete Jürgen Kollerts und meine Fragen zu seinem klettertechnischen Werdegang, seinen Erstbegehungen und seiner Sicht auf die Entwicklung des Sportkletterns. Zudem sprachen wir über seine Einstellung zu Naturschutz und Kletterkonzepten. Das bewegende und inspirierende Gespräch gibt Einblick ins Leben eines fränkischen Kletter-Urgesteins.
JK: Fangen wir doch ganz vorne an. Wie bist du zum Klettern gekommen?
Blondi: Damals hat es ja noch eine Haltestelle in Buchenbühl gegeben. Für die Gräfenbergbahn. Da sind wir mit dem Vater oft zum Wandern gegangen. Und so hab ich dann immer, wenn wir durchs Großenoher Tal gezogen sind, die Kletterer gesehen. Das hat mich natürlich schon angezogen und fasziniert, auch wenn ich nicht wirklich gesehen habe, was die da machen.
JK: Und dann wolltest du es auch ausprobieren?
Blondi: Naja es war so: Mein Vater ist in Pottenstein geboren und von seinen Geschwistern hatte einer dort eine Bäckerei und einer war in der Landwirtschaft. Wir waren zwei Brüder und sind aufgeteilt worden. Die ganzen Kriegsjahre über waren wir in den Sommerferien in Pottenstein – da haben wir uns ein bisschen vor den Bomben gedrückt. Und auch nach den Kriegsjahren, in den schlechten Jahren bis 1948, waren wir im Sommer dort. Da bin ich natürlich ständig mit den Felsen in Berührung gekommen. Wir sind „rumgekrallt“ und haben probiert, aber schnell gesehen, dass das so nichts wird.
Also sind wir zum Alpenverein gegangen und haben uns bei der Jungmannschaft angemeldet. Da kam eines Tages ein Schreiben: Man kann nicht bei der Jungmannschaft sein, wenn man nicht aktiv ist. Und wenn wir aktiv sein wollen, müssen wir am Donnerstag zum Vereinsabend kommen. Das haben wir gemacht und dann haben uns die Kletterlehrer mitgenommen. Das war 1950. Zwischen Ostern und Pfingsten sind wir zum ersten Mal zum Röthelfels. Da fragten die Kletterkameraden: „Habt ihr ein Fahrrad?“ – „Ja.“ – „Habt ihr ein Zelt?“ – „Ja.“ – „Also gut, dann können wir am Samstag loslegen“. Sie haben uns in Heroldsberg erwartet und wir sind mit dem Fahrrad zum Röthelfels gefahren. Die Räder haben wir in Urspring in der Wirtschaft abgestellt, dann sind wir zum Fels, haben unser Zelt aufgestellt und sind das Wochenende über geklettert.
JK: Weißt du noch, was deine erste Tour war?
Blondi: Das war die „Route 6“, der Quergang etwa in der Mitte des Röthelfels. Der war damals noch rau. Dann haben wir am Daniel etwas geklettert, die Route 4 haben wir noch gemacht und auch die Treusteiner.
JK: Und das alles mit Hanfseil und Bollerschuhen?
Blondi: Mit Hanfseil, klar. Die Schuhe, mit denen ich das Klettern angefangen habe, habe ich noch daheim. Die sind aus grauem Spaltleder mit gerippten MALO-Sohlen, das war die erste Gummisohle auf Kletterschlappen.
CR: Waren auch Frauen in der Jungmannschaft?
Blondi: Nein, da waren keine Frauen dabei. Ich kannte eigentlich nur eine einzige Frau in meinem Altersbereich, die geklettert ist, die war aber auch erst später dabei. Das war damals nicht üblich.
CR: Und wie sah da die Konkurrenz aus, gab es viele andere Kletterclubs, habt ihr euch gut verstanden?
Blondi: Wir hatten tatsächlich mit den anderen nicht so viel Berührung. Z.B. die Mittelfranken waren so ein abgeschlossener Haufen. Ein gewisses Konkurrenzdenken war schon da, aber vor allem, wenn es um die Alpen ging. Was du in der Fränkischen gemacht hast, hat eigentlich niemanden interessiert. So die ersten Jahre, in den 50er, 60er Jahren, da war das Absolute: Was hat der im Gebirge gemacht?
JK: Und wie lange hat es gedauert, bis du ins Gebirge gegangen bist?
Blondi: Bloß ein Jahr. 1951 sind wir schon im Oberreintal gewesen. Da hat der Fischer Franze [Anm.: damals Wirt der Oberreintalhütte] gesagt: „Ihr könnt schon dableiben, aber am Wochenende kann ich euch nicht brauchen, da kommen die ganzen Münchner, also müsst ihr halt mal rauf aufn Schachen gehn zum Schlafen und dann könnt ihr wieder runter.“ Unter der Woche haben wir als erstes die Zundernkopf-Ostwand gemacht. Am nächsten Tag das Gelbe U und noch einen Tag später die Schober-Führe. Nach einem Tag Pause haben wir am Wochenende also unseren Rucksack gepackt und dann hat der Fischer Franze gefragt: „Was macht ihr denn da?“ – „Ja du hast doch gesagt, wir müssen weg!“ – „Ach ja, das geht schon. Ich bring‘ euch schon unter.“ Da haben wir uns eingeklettert da unten. In der zweiten Woche sind wir auf die andere Seite rüber. Hinauf zur Wangscharte und abgeseilt. Dort haben wir die Schüsselkar Südwand gemacht, die Rainer/Aschenbrenner, und zuvor noch die Hannemann an der Scharnitzspitze.
JK: Respektable Leistung, und das alles nach einem Jahr Klettern, das ist beeindruckend. Du hast also ganz früh das Klettern in den Alpen angefangen. Wer war dein Partner?
Blondi: Der Brillus – Helmut Bezold, der hat in meiner Straße gewohnt. Von dem ist zum Beispiel die Brilluskante am Gotzenberger Turm. Er hat auch gemeinsam mit mir die B.B.-Verschneidung im Altmühltal gemacht – Blondi/Brillus. Das war 1952, da waren wir das erste Mal im Altmühltal. Der große Riss am Prunner Turm ist auch eine Erstbegehung von mir, der breite Risskamin mitten im Turm. Das haben wir damals natürlich alles technisch gemacht.
JK: Also habt ihr schon in den 50er Jahren mit Erstbegehungen in der Fränkischen angefangen.
Blondi: Ja, da habe ich aber lange Zeit nichts mehr gemacht, nur noch ca. 1965 den ganz linken Riss an den Reibertsbergwänden zusammen mit dem Schlürf Kalle.
JK: Und dazwischen wart ihr hauptsächlich in den Alpen unterwegs. Hast du dort auch Erstbegehungen gemacht?
Blondi: Eine einzige, am Predigtstuhl. Der hat nach Süden einen Vorbau, der ziemlich abrupt in die steinerne Rinne abbricht, da ist die Route. Die habe ich damals mit dem Schnatz gemacht.
CR: Gab es Vorbilder, denen ihr nachgeeifert habt?
Blondi: So richtige Vorbilder hatten wir nicht, sondern uns haben die bestehenden Routen angezogen, die schon gemacht waren. Ein gewisses Vorbild war damals Hermann Buhl, der hat mitreißende Unternehmungen gemacht, die aber schnell danebengegangen sind. In der Fränkischen waren die Schleßinger-Brüder aus Erlangen für uns Vorbilder. Das waren damals solche Originale. Die sind ja mit 80 Jahren noch geklettert und haben richtig schwere Erstbegehungen gemacht.
JK: War das Klettern in der Fränkischen Schweiz oder im Altmühltal eher Training oder habt ihr das unter sportlichen Gesichtspunkten gesehen?
Blondi: Eigentlich beides, denn wir haben ja gearbeitet und waren bloß Wochenendkletterer. Es war aber schon etwas Eigenes, etwas Abgeschlossenes, die Fränkische. Und gleichzeitig war es natürlich die einzige Möglichkeit, zu üben und zu trainieren. Und man muss schon sagen: Wir, die fränkischen Kletterer, sind ja eigentlich überall den anderen voraus gewesen. Uns hat keiner was vorgemacht.
CR: Du bist ja in Franken auch als reger Sanierer und Erschließer bekannt. Wie kam es dazu?
Blondi: In den 80er Jahren war ich nicht mehr so stark in den Alpen aktiv und habe angefangen, in der Fränkischen Routen zu erschließen. Das hat eigentlich angefangen mit dem Ossi Bühler. Der hat mich gefragt, ob ich mithelfe, Haken einzubohren. Da sind wir an Wände gekommen … da war eine einzige Route drin. Eine riesige Wand und nur eine Route. Und dann hab ich dort das Einbohren angefangen, zum Beispiel die gesamte Ittlinger Wand, die ganzen Routen in Graisch … Das hat natürlich die Nachbohrer angelockt, wie dich, Jürgen, und Jan Luft. Was ich ausgelassen habe, was mir zu schwer war, da bist du dann reingesprungen.
JK: Was ist für dich deine schönste Erstbegehung in der Fränkischen?
Blondi: Die eindrucksvollste für mich ist die „Geisterbahn“ an der Hohlen Kirche. Das ist die Route 5, glaub ich, und die geht zuerst einen Riss hoch und dann an einer gelben, riesigen Schwarte rauf, wo man denkt, die fällt jeden Moment um (deswegen der Name Geisterbahn). Dann folgt ein gebogener Quergang zu einem Absatz und danach geht es einen weiteren Riss hoch. In dem Quergang, da fühl ich mich – ich habs erst voriges Jahr wieder gemacht – als würde ich in die Dolomiten gehen. Was noch ein ganz toller Weg ist, ist die „Schöne Kante“ an den Dornhöfer Türmen und „Durch die Kimme“ am Anderland, die ich mit Horst Urban erstbegangen habe.
JK: Es ist spannend, dass wir über Ossi Bühler den gleichen Einstieg ins Erstbegehen hatten. Aber es war quasi für dich kein Problem, als der Bühlerhaken kam. Das war in der Zeit ja ziemlich umstritten, es gab Leute, die zementierte Haken abgelehnt haben.
Blondi: Für mich war das nie ein Problem. Schon vorher hatte ich den Bühler wiederholt beim Bohren getroffen und eigentlich etwas belächelt, weil ich da noch in der Arbeit war und keine Zeit gehabt hätte für dieses langweilige Hämmern auf den Bohrmeißel. Aber nachdem mein Sohn verunglückt war, ist für mich die Welt ein wenig zusammengebrochen und dann war meine erste Aktion, dass ich nur noch halbtags gearbeitet habe. Von da ab bin ich mit dem Bühler bestimmt 10 Jahre zum Bohren gegangen, einmal pro Woche. Er hat dabei vorgegeben, was er machen will. Da sind meine ganzen Erstbegehungen entstanden. Um 1990 rum bin ich dann mit dem Böhms Toni zusammengekommen. Der hat ja auch gebrannt: klettern, klettern, klettern. Toni hat dann seine Schreinerei an seine Söhne übergeben und war freier, so wie ich. Er hat sich eine Bohrmaschine aus dem Betrieb mitgenommen – „die sollen sich eine neue kaufen“. Also hatten wir ab etwa 1990 schon gleich eine Akkubohrmaschine am Fels.
JK: Und du hast ja auch Haken selbst gebogen.
Blondi: Als das mit dem Naturschutz aufgekommen ist, dass die Haken die Wände verschandeln, habe ich gesagt, dann machen wir halt den Bühlerhaken kleiner, dass man ihn gar nicht sieht. Da habe ich etwa 150 Stück gemacht, die sind überall verteilt. Schauen genauso aus wie ein Bühlerhaken, nur deutlich kleiner und aus 6mm-Stahl. Da habe ich die Werkzeuge noch, man könnte jederzeit welche machen.
CR: Wie hast du deine Wege erstbegangen? Von unten?
Blondi: Die ersten, also die im Altmühltal damals, auch die an der Reibertsbergwand, haben wir von unten gemacht. Aber ab 1990, als ich „großflächig“ eingebohrt habe, habe ich es tatsächlich von oben gemacht, das lag auch in der Natur der Sache, weil wir zum Sanieren schon von oben rangegangen sind.
JK: Wenn ich mir überlege, was ihr an Erstbegehungen gemacht habt, da muss man zeitlich gar nicht so weit zurückgehen, aber die sind von der Absicherung her nicht so, wie viele das wahrscheinlich gerne hätten.
Blondi: Ich habe meine Erstbegehungen nachsaniert. An denen ist meiner Meinung nach nichts zu deuteln. Fast überall habe ich noch einen ersten Haken dazugesetzt, zum Beispiel beim Rechten Weg an der Dörnhofer Wand, oder „Auf geht’s“ an der Enteignungswand – da hab ich inzwischen ganz schöne Schwierigkeiten, da komme ich fast nicht mehr rauf. Ich war vor zwei Jahren dort und wäre beinahe nicht mehr zum ersten Haken gekommen. Das war auch so ein Ergebnis einer Sanierungsaktion mit dem Ossi Bühler.
JK: Wenn jetzt jemand käme und fragt, ob man noch einen zusätzlichen Haken in einer deiner Touren setzen könnte, hättest du da was dagegen?
Blondi: Grundsätzlich hab ich da nichts dagegen, aber eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass es nötig wäre. Einzig bei meinen Routen im Zwecklesgraben könnte es sein, dass die Absicherung etwas mager ist, da war ich seit der Erstbegehung nicht mehr, das war für meine jetzigen Kletterpartner alles zu schwer. Auch die Routen wurden erstbegangen, als wir mit dem Bühler da waren, und wir wussten nicht, wie wir die Touren nennen wollen, dann hat er in den Führer einfach „An Blondi seina“ und „An Schorsch seiner“ reingeschrieben.
JK: Wie hast du damals die Konflikte mit dem Naturschutz gesehen? Das ging ja Ende der 80er los.
Blondi: Die hab ich sehr kritisch gesehen. Zuerst war ich vollkommen gegen dieses Kletterkonzept. Aber es hat sich so entwickelt, dass ich gesagt habe, man muss wahrscheinlich mit den Wölfen heulen und das so machen, wie es jetzt in den Kletterkonzepten umgesetzt ist.
JK: Also würdest du die Konzepte unter den Gesichtspunkten der aktuellen Entwicklung des Klettersports auch positiv sehen?
Blondi: Ja, definitiv. Weil ich glaube, dass es sonst richtig explodieren würde. Die Freiheiten haben sie ja alle etwas beschnitten inzwischen; nicht nur bezogen auf das Klettern, auch was zum Beispiel das Zelten angeht. Wir haben überall gezeltet in der Fränkischen. Im Trubachtal, in der Bamberger Gegend, überall hatten wir unsere Zeltplätze. Da hatten wir unsere Plastiktüte dabei und da ist der Abfall reingekommen, und das haben wir alles mitgenommen. Wo wir gezeltet haben, hast du nie was gesehen außer vielleicht etwas zertretenes Gras. Auch direkt überm Röthelfels sind im Wald so kleine Plätze gewesen, wo man zelten konnte. In der damaligen Zeit war es nicht nötig, das Zelten oder das Klettern zu beschränken. Die Kletterer haben sich ja verlaufen. Man hat sich zwar immer wieder mal getroffen, aber du bist niemals an eine Wand hingekommen, wo schon jemand war, das war ganz selten. Selbst an so Wände wie in Rupprechtstegen oder am Röthelfels. Es waren einfach zu wenig Leute, dass es aufgefallen wäre, dass man da was machen müsste, im Gegensatz zu heute.
JK: Wie hältst dus mit dem Rotpunkt? Wie hast du die Entwicklung gesehen?
Blondi: Das hat uns eigentlich ein bisschen überrascht, aber wir haben es als sportliche Herausforderung angenommen. Nur am Anfang gab es ja Probleme. Als der Kurtl und seine Freunde das Rotpunktklettern in die Wege geleitet haben, haben sie gesagt: „Jetzt hauen wir die Haken alle raus“ und dann hat es Krieg gegeben, das weiß ich noch. Aber die Jungs haben schnell umgesteuert und gesehen: Es sind so viele Wände da, da kann man die alten Routen ruhig lassen, wie sie sind, und wir machen einfach neue Wege. Da haben wir uns richtig gezofft mit denen. Der Link Reser hat gesagt, wenn er einen erwischt, den „verdrischt er gscheit“. Aber das hat sich wie gesagt ganz schnell gelegt, weil sie die Hände davon gelassen haben, und die meisten schweren Touren sind ja heutzutage neue Wege.
JK: Ihr habt aber auch versucht, freier zu klettern als früher.
Blondi: Ja, das haben wir sehr schnell übernommen, das war echt eine Herausforderung, das so zu machen. Was ich mir aber beibehalten habe, das ist mir mehr oder weniger in Fleisch und Blut übergegangen: Wenn ich die Expresse einhänge, dann halte ich mich zum Einhängen des Seils tatsächlich an der Expresse fest. Denn ich sage mir: Warum soll ich eine Gefahr heraufbeschwören, die ich ganz schnell beseitigen kann. Weil wenn ich die Expresse eingehängt habe, bin ich ja immer noch frei und absturzgefährdet und muss das Seil noch einhängen, also habe ich das so gemacht. Das war meine abweichende Klettermethode.
JK: Und wie schwer bist du geklettert? Siebter Grad?
Blondi: Ja, ich denke mal, ich bin nach der heutigen Bewertung wahrscheinlich 7-/7 geklettert. Mehr war bei mir nicht drin, weil ich habs ja nur als Wochenendbeschäftigung gemacht.
CR: Gut verständlich, wenn man 30 Jahre technisch geklettert ist …
Blondi: Ja, aber es ist viel möglich gewesen, worauf man vorher gar nicht geachtet hat und das einfach mit Haken gemacht hat, weil es eben so gelernt war. Wir sind ja auch mit Fifi geklettert. Andererseits waren wir ja auch 1960 schon das erste Mal im Elbsandsteingebirge, daher kannte ich die freie Kletterei schon und es kam nicht ganz so überraschend. Das hat damals der Buchner Rudl organisiert, der hatte zu den kommunistischen Parteien einen Draht. Später bin ich dann immer mit Weidenern ins Elbsandstein. Ab 1968 konnte man ja sowieso nach Tschechien.
JK: Das heißt ihr habt schon relativ früh andere Mittelgebirge besucht. Woher habt ihr eure Inspiration für andere Klettergebiete bezogen?
Blondi: Das waren Anregungen aus Kletterheften. Wir haben Reiseberichte gelesen und uns gedacht, da könnten wir auch mal hin. Da waren wir z.B. mal im Rosengarten zum Klettern und danach in den Colli Euganei. Ich bin mit meiner ersten Frau viel nach Frankreich und Spanien gefahren und Horst [Urban] hatte sich um die Zeit in Calpe festgesetzt, also sind wir ab 2003 alle Jahre in Calpe gewesen und haben jede Menge Erstbegehungen gemacht, fast so wie in der Fränkischen. Nach Calpe sind wir über ein Bergsteigerheftchen gekommen, durch einen Artikel über den Penyal d’Ifac. Wir haben hauptsächlich am Toix und am Olta erschlossen. Ist ein empfehlenswertes Klettergebiet.
JK: Wie siehst du die Entwicklung des Kletterns in den letzten 10, 15 Jahren? Gibt es etwas, das dich stört?
Blondi: Das Hallenklettern entwickelt sich total weg von dem Klettern, wie wir es gelernt haben, speziell das moderne Bouldern. Diese Sprungelemente, das ist für mich mehr Akrobatik und kein Klettern mehr, sieht manchmal mehr nach Breakdance aus.
JK: Gibt es etwas, was du dich für die Entwicklung des Kletterns in der Fränkischen Schweiz wünschen würdest?
Blondi: Was soll sich jemand in meinem Alter wünschen … dass es so schön bleibt, wie es war.