Fels

Neumarkter Kletterer entdeckten im Rahmen der Erstellung des Kletterkonzepts für den Landkreis Neumarkt Potential für Neutouren am Grasberg bei Rudenshofen. 

Nach Beantragung und erfolgreicher behördlicher Begehung wurden 5 neue Routen an den bis 8 Meter hohen Blöcken genehmigt und erschlossen. Die Wände liegen schattig oberhalb von Rudenshofen bei Parsberg. Der Zustieg startet vom Ortskern in Rudenshofen und dauert ca. 5-10 Minuten.

Mit bisher 5 Touren zwischen dem 5ten und unteren 8ten Schwierigkeitsgrad bietet die Wand bereits jetzt ausreichendes Routenangebot für einen kurzen Klettertag.

Im Zuge der Erschließung wurden alle Umlenker gedoppelt mit Ring und Schraubglied ausgeführt.

Zustieg

An der Kapelle in Rudenshofen parken (Hackenhofener Straße/Am Klosterberg). Von dort der Straße Am Klosterberg bergauf folgen. Diese geht in einen Feldweg am Waldrand entlang über. Nach ca. 250 m führt rechts ein Weg in den Wald. Diesem folgen, bis man links schon die Felsmassive sieht, die den Berg säumen. An diesen unterhalb entlang bis zur Wand.

Routen

1. Famoos 5+
2. Rufbereitschaft 6+
3. Grashüpfer 8-
4. Farntastisch 5
5. Gastgeschenk 6

Die Zustiegs-Beschreibung zum Bärleinhuter ist leider in vielen Kletterführern sehr ungenau. Deswegen sieht man dort immer wieder Kletterer kreuz und quer außerhalb der Wege durch den Wald laufen. Das ist gerade im Frühling problematisch, weil sich in der Nähe ein Brutplatz einer geschützten Vogelart befindet. Aus diesem Grund hier eine genauere Beschreibung. Bleibt bitte immer auf den Wegen. Danke!

Wegbeschreibung

Vom Parkplatz unter der Autobahnbrücke hindurch und danach links abbiegen. Dem Weg am Waldrand entlang in den Wald folgen. Nach ca. 600m trifft man auf einen Wanderweg. Hier rechts auf den Blaupunkt-Wanderweg zum Eibgrat abbiegen und den Berg hinauf folgen. Nach ca. 100m zweigt links ein Weg ab, der am Fuß des Massivs entlang führt. Diesem Weg folgen. Nach einer kleinen Hütte kommt ein großer Felsblock auf dem eine Eibe und eine Buche stehen! Kurz danach liegt ein zweiter Block, hier führt ein gut sichtbarer Pfad zur Wand empor.

Die Ponderosa wurde 2003 von Jörg Zeidelhack und Mike Sauter erschlossen. Erstbegangen wurde der Block, der ursprünglich „Loreleyblock“ hieß¹, bereits vor 1931. Es ist unklar, wie die erste Besteigung gelang, zu der sich keine Dokumente finden lassen. Vermutlich erfolgte sie von der Bergseite, vielleicht mit Steigbaum oder Seilwurf. Der in manchen Kletterführern angegebene Schwierigkeitsgrad 6+ für die Route „Alter Weg“ ist ohne Hilfsmittel durchaus optimistisch, 7- oder 7 sind wohl realistischer. Der heute leichteste Weg auf den Gipfel erfolgt über die Route „Feuer frei„, die bei der Sanierung verlängert wurde und eine schöne Aufwärmtour im 6. Grad bietet.

Sanierung – Neutouren

Jörg Perwitzschky hat den Block im August und September 2023 saniert. Er hatte dessen zusätzliches Routenpotential schon vor etwa 15 Jahren erkannt und vermerkte es in einer seiner Projekt- und Sanierungslisten. In Rücksprache mit der IG Klettern wurde entschieden, die Wand, an der 12 mm Ringschrauben gesetzt wurden, zu sanieren – und weitere Linien zu ergänzen.

Nachdem Jörg Perwitzschky die Schwierigkeit, ohne Sicherungspartner auf den Block zu kommen, überwunden hatte, machte er sich an die Arbeit: An vielen Nachmittagen und Abenden wurden alle bestehenden Routen saniert und neue Touren erschlossen. In Absprache mit Jörg Zeidelhack wurden in bestehenden Routen insgesamt sechs zusätzliche Haken gesetzt. Diese verhindern Grounder am Vorbau und entschärfen das Anklettern des ersten Hakens.

Insgesamt warten jetzt 24 Routen zwischen 6 und 9- auf euch, wobei sich der größte Teil im siebten und achten Grad bewegt. Die neuen Linien bieten erstaunlich abwechslungsreiche Kletterei. Die bergseitige Südwand beherbergt die leichteren Routen und erfordert für den oberen sechsten und unteren siebten Grad Blockierkraft an überwiegend großen Griffen. Die neuen Routen an der Ostwand und Nordwand sind relativ homogen und stellen größere Anforderungen an die Fußtechnik und Fingerkraft.

Viel Spaß beim Klettern!

1. Der Block heißt seit fast über 100 Jahren Loreleyblock. Die beiden Erstbegeher wussten aber nicht, dass der Turm schon einen Namen hatte und nannten ihn Ponderosa. So wird er in akutellen Kletterführern jetzt als Ponderosa bezeichnet. ↩︎